Kroko-Kids-Cup 2006 in Kaiserslautern

Die Welt zu Gast bei Freunden
die Rheinland-Pfälzische Karatejugend zu Gast in Kaiserslautern
Kaiserslautern, 10.06.2006: Ein Tag nach dem Eröffnungsspiel zur Fußball Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, aber das war in den Hallen des Schulzentrums Nord, wenn überhaupt, nur ein Lückenfüller.

Zugegeben, bei der Planung der Veranstaltung wurde nicht bedacht, dass dieser Termin kombiniert mit dem Veranstaltungsort zu Problemen hätte führen können, aber ebenso wie die Sonne scheint, wenn Engel reisen, ist auch bei den Veranstaltungen des RKV so etwas nicht zu erwarten. Also zeigte die Sonne, was sie zu leisten im Stande ist, und alle an der Veranstaltung Beteiligten taten es ihr gleich.

Emotionslos, Statistik pur: 128 Starter aus 17 Vereinen, vier Kata- und sieben Kumitedisziplinen, Austragung von 09:30 Uhr bis 14:30 Uhr, insgesamt 179 Starts.

Die Rahmenbedingungen hätten kaum besser sein können. Vom ausrichtenden Verein Budokan Kaiserslautern e.V., unter der Leitung von Marcus Gutzmer, wurde eine Halle mit zwei Mattenflächen ausgerüstet, die Verpflegung organisiert und alles getan, um den Gästen einen schönen Tag zu bereiten. Von Seiten des Veranstalters, der Rheinland-Pfälzischen Karatejugend, konnten der Wettkampfleiter des RKV, Joachim Donner mit seinem Team und die durch Kampfrichterreferent Lothar Becker entsendeten Kampfrichter Clemens Strauch und Wolfgang Giesa, gewonnen werden. Wie im letzten Jahr wurden die freien Kampfrichterposten durch Trainer und Übungsleiter der beteiligten Vereine ergänzt. Hierbei hat jeder die Chance, einmal am eigenen Leib zu erfahren, wie schwer es doch ist, über einen langen Zeitraum hinweg aufmerksam zu bleiben, die Athleten zu bewerten und doch neutral und gerecht zu bleiben. Nur wer dies einmal selbst erlebt hat, kann verstehen, dass Proteste von außen zum Geschäft gehören, wie das Vertrauen der Wettkampfleitung und des Veranstalters in die Entscheidungen der Kampfrichter.

Die Athleten zeigten besonders in der Disziplin Kihon-Ippon-Kumite beeindruckende Sauberkeit der Techniken und ein hohes Maß an Kontrolle, sodass es mitunter darum ging, auf einen Fehler des anderen zu hoffen, da die Leistungen durch die Bank als „sehr gut“ zu bewerten waren. Ein deutlicher Verlust an Sauberkeit und auch Kontrolle stellte sich im Jiyu-Ippon-Kumite ein. Bedauerlicherweise haben die jungen Athleten in diesem Alter mit viel mehr als nur einer Karatetechnik und dem Partner zu kämpfen. Ein weitaus größeres Hindernis schienen die eigenen Extremitäten zu sein. Hierbei kann nur an alle Trainer und Übungsleiter appelliert werden, auf die biologischen Entwicklungsschritte der Kinder und Jugendlichen nicht nur Rücksicht zu nehmen, sondern diese in die Trainingsplanung als fundamental mit einfließen zu lassen. Wie allen Trainern und Übungsleitern bekannt ist, macht unser Nachwuchs im Alter von 12 bis 17 Jahren eine sehr große körperliche und auch geistige Veränderung durch. In vielen Fällen ist es mitunter notwendig, das Krabbeln und Gehen neu zu lernen, bis man sich wieder dem Laufen und Fliegen widmen kann.

Erfreulich indes ist die Tatsache, dass der Einsatz des Arztes am ganzen Veranstaltungstag nur zum Zwecke der Beseitigung von Splittern in den Füßen der Zuschauer, die natürlich zeitweise barfuss den schönen Sonnentag außerhalb der Halle genießen durften, notwendig war. Ein Einsatz auf den Wettkampfflächen wegen Kontaktverletzungen hingegen war nicht notwendig.

Die Katadisziplinen waren, wie zu erwarten, gut gefüllt, somit war glücklich, wer ein Freilos in der ersten Runde genießen durfte. Wie immer gilt, dass aufgrund der Größe des Teilnehmerfeldes und der Anzahl der veranstalteten Disziplinen (Kata) allein das Weiterkommen im eigenen Pool schon als sehr große Leistung zu bezeichnen ist und jeder ein Sieger ist, der sich dieser Herausforderung gestellt hat und noch stellen wird. In der diesjährigen Veranstaltung blieb es den Athleten erspart, sich in einer Disziplin mit vier Pools behaupten zu müssen. Dies hätte bedeutet, dass noch nicht mal der Poolsieger sicher einer der ersten Drei ist! Im gewählten Modus wurden je zwei Pools, im Kumite vereinzelt auch Jeder-gegen-Jeden, mit Trostrunde ausgekämpft, was zu Sieger, Zweitplatziertem und je zwei dritten Plätzen führte.

Abschließend gilt mein Dank all jenen, die vor und hinter den Kulissen ihren Teil dazu beigetragen haben, diese Veranstaltung erneut zu einem Erfolg werden zu lassen. Wie immer gilt mein besonderer Dank allen Eltern und Angehörigen, bzw. Betreuern, die sich an diesem Tag persönlich eingebracht haben, um den Kindern und Jugendlichen einen schönen und spannenden Tag zu ermöglichen.

Alle Beteiligten hoffen auf eine gute und erfolgreiche Veranstaltung in 2007. Die Ausschreibung hierzu wird es Anfang 2007 geben, der Veranstaltungszeitpunkt steht noch nicht fest, wird aber rechtzeitig publiziert. Interessierte Ausrichter sollten für ausreichend Personal und zwei Wettkampfflächen sorgen können. Eine Halle mit entsprechender Beschallung und Verpflegung ist selbstverständlich. Auch für einen Arzt, bzw. Sanitäter muss gesorgt werden. Weitere Informationen sind über den Jugendvorstand zu erhalten.