Trainingswoche in Kaiserslautern

Die Einen konnten es kaum erwarten, die anderen blickten dem Termin mit etwas zerknirschten Zähnen entgegen, hatten doch in Rheinland-Pfalz gegen Ende Juni die Ferien begonnen, was bedeutete, dass erst mal kein Training stattfindet, denn in öffentlichen Einrichtungen heißt es „Halle zu!“ und somit kann das Dojo zum Trainieren nicht betreten werden.

Landestrainer Marcus Gutzmer hatte es dennoch geschafft einen Trainingsplatz zu organisieren. Neben einem umfangreichen Programm fand nun Karatetraining für drei Tage in der Betzenbergschule in Kaiserslautern statt. Dieses Angebot kam vielen gerade recht und somit war die Trainingswoche mit vielen Teilnehmern unterschiedlicher Graduierungen sehr gut besucht.

In der Betzenbergschule ging es dann auch gleich los. Zuerst musste man mal warm werden was bei diesen Temperaturen nicht schwer fiel. Und wer es noch nicht war, der war es spätestens nach ein paar Runden lockeren Laufens. Nach dem Dehnen wurde dann zunächst einmal Kihon geübt. Von Oi-Zuki bis Ushiro-Geri, erst einzeln, dann in immer schwierigeren Kombinationen wurde somit alles trainiert was man bis zum Dan an Grundschule beherrschen lernen sollte.

Dann ging es weiter mit Kata. Trainiert wurde Gankaku, danach wurde die Gruppe geteilt. Die eine Hälfte der Karateka übte nun die Bassai Dai aus dem Shito-Ryu, während die anderen die Kata Jion aus dem Shotokan trainierten. In den späteren Trainingseinheiten hatten die Teilnehmer die Möglichkeit genau das zu üben, was sie für ihren jetzigen Kenntnisstand weiter ausbauen sollten, während Marcus Gutzmer durch die Runden ging und die Übenden immer wieder verbesserte. Auf diese Weise konnte jeder am Besten von den Trainingseinheiten profitieren, so übten die Grüngurte die Pinan Katas und Bassai Dai, während die Danprüflinge in Bunkai unterrichtet wurden, dieses sie zusammen erarbeiteten. Die Wettkämpfer hingegen hatten die Möglichkeit mit Trampolin und Matten Sprünge zu üben, die in den höheren Kata vorkommen und bei Turnieren exakt ausgeführt werden müssen.

Highlight der Trainingswoche waren neben dem Training die gemeinsamen Aktivitäten in der Mittagspause. Während man es sich am ersten Tag noch in kleiner Runde am Springbrunnen am St. Martin gemütlich machte, so wurde am zweiten Tag ein Besuch im Japanischen Garten Kaiserslautern geplant, denn wenn man Karate trainiert, sollte man mal in Japan gewesen sein. Da dies nicht gleich so ohne Weiteres möglich ist, konnte man dennoch bei diesem Besuch im Japanischen Garten einen kleinen Einblick in die Kultur Japans gewinnen. Die gesamte Truppe traf sich am Eingang um gleich darauf diese wunderschön angelegte Landschaft zu besichtigen. Steingarten, Teehaus, sowie Karpfen im See vermittelten beim Betrachten ein Gefühl der Ruhe und Ausgeglichenheit. Man konnte sich in dieser Idylle gar nicht satt sehen, da jedes Stück Natur auf dessen man seinen Blick gerichtet hatte einem in seinen Bann zog. Nach dem Besuch im Japanischen Garten wurde ein asiatisches Restaurant aufgesucht, indem alle ihren leeren Magen wieder füllen konnten.

Am dritten Tag war ein Mittagsmahl in einem japanischen Restaurant geplant. Für Manche war es das erste Mal, dass sie japanische Speisen kosteten. Messer und Gabeln suchte man vergebens, die Stäbchen lagen für jeden gleich griffbereit auf dem Tisch. Und so begann man dann seine Teller, oder besser Schälchen zu füllen, neben Klassikern wie Sushi standen am Buffet auch viele teils unbekannte Speisen bereit, die probiert werden mussten. Absolut top war vor Allem der Nachtisch: Eis aus grünem Tee oder roten Bohnen klang zunächst sehr exotisch, schmeckte aber fantastisch und man hätte locker noch eine Portion vertragen können, wäre der Magen nicht schon vorher ganz ausgefüllt gewesen.

Nach dieser fantastischen Stärkung fuhren die Einen nach Hause, denn für sie war die Trainingswoche nun beendet. Die Danprüflinge hingegen gönnten sich ein paar Stunden Pause, bevor sie am Abend nach Hirschhorn fuhren um sich dort dieser schwierigen Prüfung zu stellen. Das eingespielte Team Winfried Müller (6. Dan) und Marcus Gutzmer (5. Dan) führte gemeinsam die Danprüfungen durch. Als Beisitzer fungierte Holger Fritz. Die sieben Prüflinge demonstrierten nun ihr Können und konnten später erfahren, dass jeder von ihnen diese schwierige Prüfung bestanden hatte. An dieser Stelle gratulieren wir allen Prüflingen und wünschen ihnen auch auf ihrem weiteren Weg viel Erfolg.