RKV Shitoryu-Stilrichtungslehrgang mit Sensei Carlos Molina

RKV Stilrichtungslehrgang Shitoryu mit Sensei Carlos Molina
 
Gäste aus dem ganzen Bundesgebiet, bis hin aus Berlin und der Hansestadt Rostock durfte der Budokan Kaiserslautern als Ausrichter des RKV Stilrichtungslehrgangs Shitoryu in Kaiserslautern begrüßen. Fast schon traditionell referierte der wahlberliner Sensei Carlos Molina durch die Lehrgangsthemen Naihanchi, Unshu, Pinan und Hokei Kumite.
Den Einstieg bildete das Training der Unterstufe. „Super!“, „Das hat mir richtig viel gebracht!“,

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solche und ähnlich begeisterte Kommentare waren von den Teilnehmenden nach der Lehrgangseinheit zu hören. Die Einheit vermittelte eine dynamische Drillform der Pinankata, - das Hokeikumite. Dabei handelt es sich um ein Wechselspiel zwischen Tori und Uke mit den grundlegenden Elementen der Pinankata. Das zugrunde liegende Prinzip nannte Sensei Mabuni Yo Ryu Bi, dem schönen Zusammenspiel (bi) wirksamer Techniken (Yo) in fließendem Rhythmus (Ryu). In fast spielerischer Weise löst der Drill allzu starre Trainingsformen ab und versucht frühzeitig die Performanz der angehenden Karateka zu verbessern.
In der darauffolgenden Einheit vermittelt Molina den anwesenden Karatekas der Oberstufe die Sai-Kata Unshu in traditioneller Form. Die, durch die WKF Listung einer neueren Form, seltener gesehene Ausführung hilft das Gesamtbild der Kata tiefer zu verstehen. Typisch in Molinas Lehrstil werden die Kata sequnziert und komplett in der Anwendung vermittelt. Der Lehrstil stößt gerade im Breitensportbereich auf sehr starke Begeisterung. 
Die Mittelstufe trainierte die Kata Miyojo, -„heller Stern“. Miyojo gehört neben Aoyagi, - „grüne Weide“ zu den Kata, die Meister Mabuni für Frauen konzipierte. Zu der noch stark patriachal geprägte Zeit anfang des 20. Jahrhunderts, recht ungewöhnlich, widmete sich Meister Mabuni dem Thema Selbstverteidigung für Frauen. Er entwickelte die beiden Kata und unterrichtete sie an der Meijō-Mädchenschule nach der auch die Kata „heller Stern“ benannt wurde. Trainiert werden dabei Techniken als Reaktion auf  typische Angriffe, wie z. B. eine plötzliche Umklammerung von vorn oder hinten, oder auch Techniken, die die Energie des gegnerischen Angriffs nutzen (vgl. Kenei Mabuni – Leere Hand, 2007). Traditionell trugen Frauen Kimonos wodurch sie in der Bewegungsfreiheit der Beine eingeschränkt waren. Das spiegelt sich in den einzelnen Sequenzen deutlich wieder. Es kommen keine Tritte vor, oft werden schneidende „weiche“ Blöcke eingesetzt, viele Techniken sind der Kleidung entsprechend angepasst. Auch hier steht das fließende Zusammenspiel wirksamer Techniken keineswegs einer anderen Kata nach. So folgen auf schnellen befreienden Techniken direkt trittabwehrende Stände mit folgenden Kontersequenzen. Die Trainingseinheit zeigte, dass Karate längst keine patriarchale Männerdomäne mehr sein muss. Härte und Muskelkraft ist nicht immer das Mittel der Wahl um eine geeignete Lösung zu finden!
Im letzten Teil vermittelte Sensei Molina die drei Kata Naihanchin shodan, nidan und sandan. Das besondere der Kata ist das alle Techniken sich nach vorne oder zur Seite richten. Die Techniken werden mit geringer Reichweite, dafür jedoch mit deutlicher Präzision ausgeführt. Durch die auf seitwärts Schritte beschränkte Bewegung wird die Kata umgangssprachlich oft auch als Türsteherkata bezeichnet. Im traditionellen Verständnis wird der Kampf auf einem Boot, einer Mauer oder etwa einem sterilen Hang trainiert. Neben der Stabilität des Standes mit erhöhter Körperspannung trainiert die Kata eine Vielzahl kurzer Schläge und Blöcke sowie schneidende und stechende Waffentechniken. Es verbleibt dem Referenten Carlos Molina für seine Ausführungen zu danken und die Vorfreude auf ein sportliches Widersehen beim Budokan Kaiserslautern mit Marcus Gutzmer und Sandra Werling (Ralf Müller, B’kan Kaiserslautern).
 
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